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Synthetische Drogen

Synthetische Drogen - Allgemeines
Begriffserklärung

Unter dem Begriff Synthetische Drogen fallen alle Drogen, die nur vollsynthetisch im Labor hergestellt werden können. Die meisten der heute gebräuchlichen synthetischen Drogen gehören zur Klasse der β-Phenylalkylamine, zu denen auch die Amphetamine und das MDMA zu rechnen sind. Viele andere gehören der Klasse der Tryptamine an.

Synthetischen Drogen werden auch oft als "Designerdrogen" bezeichnet. Unter dem Begriff "Drug-Design" versteht man dabei die gezielte Suche nach neuen psychoaktiven Substanzen. Oft wird in Labors, die am Rande der Legalität arbeiten, ausgehend von bestimmten bekannten Drogen nach neuen ähnlich oder besser wirksamen Substanzen gesucht. Die gefunden Drogen können dann, ohne dass größere rechtliche Probleme zu erwarten sind, eine Zeit lang am Schwarzmarkt verkauft werden - bis sie dann meist nach einiger Zeit in die Liste der nicht verkehrsfähigen Betäubungsmittel aufgenommen werden. Diese neuen Drogen werden meist unter bekannten Namen verkauft, da etwa der Name Fentanyl weit weniger hermacht als der Name des allgemein bekannten ähnlich wirkenden Heroin

Halbsynthetische Drogen

Als halbsynthetische Drogen bezeichnet man Substanzen, für die relativ einfach aus natürlich vorkommenden Stoffen im Labor hergestellt werden können. Zu ihnen gehört das Diacetylmorphin (Heroin) und das Lysergsäurediethylamid (LSD), das aus Lysergsäure, die unter anderem im Mutterkorn vorkommt, synthetisiert werden kann.

In der Regel weisen halbsynthetische Drogen eine höhere Wirksamkeit auf als ihr natürlichen Ausgangsstoffe - falls diese überhaupt psychoaktiv sind - und sind daher lukrativer für den Schwarzmarkt.

Konzentrationen

Nicht zu den Synthetischen Drogen gehören Stoffe die durch chemische Extraktion und Konzentration aus natürlichen Ressourcen hergestellt werden, wie etwas das Kokain aus den Blättern des Kokastrauchs.

MDMA und Ecstasy

Auch wenn das Wort Ecstasy nur der Szeneausdruck für die Substanz MDMA ist, wurde hier eine inhaltliche Trennung zwischen den Begriffen vorgenommen:

Im Artikel "MDMA" wird die Substanz 3,4-Methylendioxymethamphetamin, kurz MDMA vorgestellt und Geschichte, Wirkung und Gefahren erläutert. Diese Substanz war es, die unter dem Namen Ecstasy in den ausgehenden 80ern Eingang in die neue Technokultur fand und in den 90ern zu einer der meistkonsumierten Drogen wurde.

Da aber heute reines MDMA kaum erhältlich ist, sondern meist verschiedenste Drogencocktails, die oft gar kein MDMA mehr enthalten, als Ecstasy verkauft werden, wird die Droge Ecstasy oder vielmehr das, was unter diesem Namen erhältlich ist, im eigenen Artikel Ecstasy behandelt. Außerdem werden die Techno-Kultur, Gefahren, die von Streckmitteln ausgehen, und gesellschaftliche und soziale Aspekte erläutert.

Amphetamine und Speed

Wie bei MDMA und Ecstasy wurde auch zwischen den Begriffen Amphetamine und Speed unterschieden. Der Artikel Amphetamine behandelt die Substanzen Amphetamin und Methamphetamin. Im Artikel Speed finden sie vor allem Informationen über Streckmittel, Einnahmeformen etc.

LSD und synthetische Opiate (Opioide)

Da es sich bei LSD um ein Halluzinogen behandelt, wird es im entsprechenden Kapitel behandelt. Einen Artikel über das halbsynthetische Heroin und die synthetischen Opiate Methadon und die Fentanylderivate finden sie bei den Opiaten.

 

Amphetamine

Amphetamin

Strukturformel von Amphetamin Amphetamin, das zur Stoffklasse der β-Phenylalkylamine gehört, wurde erstmals 1887 vom Chemiker Edeleanu synthetisch hergestellt. Seine genaue Bezeichnung ist 2-Amino-1-Phenyl-Propan. Erst 1919 wurde entdeckt, dass es dem menschlichen Stresshormon Adrenalin sehr ähnlich ist (später stellte sich heraus, dass es dem Hormon Noradrenalin noch ähnlicher ist, während Methamphetamin eher dem Adrenalin ähnelt). In Tierversuchen stellte sich jedoch heraus, dass es nicht die körperliche Wirkung des Adrenalins hervorrufen kann. Die weckende Wirkung - daher auch der Ausdruck "Weckamine" - wurde erst später entdeckt. In den 30er Jahren kam es schon zum Missbrauch der Droge, als sich Studenten mit Hilfe von Amphetamin vor Prüfungen zum lernen wach hielten. Im zweiten Weltkrieg wurde Amphetamin Soldaten und besonders Kampfpiloten beider Seiten gegeben, um sie munter und leistungsfähig zu machen. Später wurde die Droge als Appetitzügler, z.B. unter dem Namen "Benzedrin", eingeführt und war bis in die 70er Jahre relativ leicht in Apotheken erhältlich bzw. wurde von Ärzten sehr leichtfertig verschrieben. Am Schwarzmarkt wird die Substanz immer wieder als Streckmittel für Kokain verwendet oder unter dem Namen Speed verkauft, das meist auch das etwas potentere Methamphetamin enthält (s.u.).

Nach der oralen Einnahme kann es manchmal mehrere Stunden dauern bis die sich langsam steigernde Wirkung ihren Höhepunkt erreicht. Das ist der Grund, warum oft vor dem Wirkungseintritt weiteres Amphetamin eingenommen wird, sodass die normale Dosis von 5 - 20mg überschritten wird, was zu gefährlichen Überdosierungen führen kann. Wegen der schnellen Toleranzbildung kann aber bei regelmäßigem Konsum bald eine viel höhere Dosis erforderlich sein. Die Wirkung hält normalerweise 4 - 6 Stunden an, kann aber bei hohen Dosen bis zu 30 Sunden dauern. Neurochemisch erklärt sich der Amphetamin-Rausch durch Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin in den Synapsen. Typische Effekte sind erhöhter Puls, Blutdruck, Erweiterung der Bronchien und erhöhte Körpertemperatur verbunden mit Schwitzen. Das Wirkbild ist dem des Kokains sehr ähnlich, jedoch mehr von Munterkeit geprägt und weniger halluzinogen. Meist kommt es zu Euphorie, Nervosität und Rededrang. Auch Angstzustände und psychische Probleme mit schizioden Charakter können sich einstellen.

Methamphetamin

Strukturformel von Methamphetamin Ein Abkömmling des Amphetamins ist das Methamphetamin, genauer 1-Phenyl-2-(Methyamino)-Propan, das an die Amino-Gruppe noch eine Methyl-Gruppe gebunden hat. Es wurde 1919 synthetisiert und später wie das Amphetamin als Appetitzügler, z.B. unter dem Namen "Pervitin", angeboten. Seit den 70er Jahren ist auch dieser Stoff nicht verkehrsfähig.

Als durchschnittliche Dosis werden 5 - 10mg angegeben, doch auch hier stellt sich sehr schnell eine große Toleranz ein. Methamphetamin beginnt etwa 30 - 40 Minuten nach oraler Einnahme seine Wirkung zu entfalten, die 4 bis 8 Stunden, bei besonders hohen Dosen sogar bis zu 24 Stunden, anhält. Die Wirkung entsteht durch die selben Mechanismen wie die des Amphetamins und wird als etwas stärker empfunden. Amphetamin und Methamphetamin sammeln sich besonders im Fettgewebe an und werden über die Nieren ausgeschieden.

Gefahren

Die Gefahren der Amphetamine sind denen des Kokains sehr ähnlich. Bei Überdosierung werden die gleichen Gegenmittel und Maßnahmen empfohlen. Darüber hinaus verursacht Amphetamin größere Schäden am Gehirn und alles deutet darauf hin, dass diese irreparabel sind. Besonders in den ersten Schwangerschaftsmonaten ist die Gefahr einer Missbildung des Kindes sehr hoch. Bei Jugendlich führt die Droge oft zu Wachstumsstörungen.

Ice

So wie beim Kokain ist es auch beim Methamphetamin nicht möglich, die Droge zu Rauchen, da sie sich beim Erhitzen zersetzt. Mittlerweile wurde aber ein Weg gefunden, mit dem das Methamphetamin auf einfache Weise in eine freie Base umgewandelt werden kann. Das so entstehende "Ice", auch "Crystal" oder "Glass" genannt, verhält sich zu seinem Ausgangsstoff Methamphetamin in etwas so wie Crack zu Kokain. Es wird so wie Crack in einer Pfeife oder auf einer Folie erhitzt und die aufsteigenden Dämpfe werden inhaliert. Schon nach wenigen Sekunden tritt ein kaum zu steigernder Rausch ein. Ice ist extrem potent, hoch gefährlich sehr suchterzeugend. Genauso wie Methamphetamin länger wirkt als Kokain, wirkt auch die neue Droge Ice deutlich länger als Crack.

Speed

Weitere Bezeichnungen:

Uppers, Weckamine, Pep, Crystal

Allgemein

Speed ist sozusagen der Markenname, unter dem die Amphetamine Methamphetamin und Amphetamin auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Bis in die 70er Jahre waren beide Stoffe als Appetitzügler in Apotheken erhältlich. Schon damals kam es oft zur Suchtbildung und zu gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen. Nachdem die beiden Stoffe in die Liste der nicht verkehrsfähigen Substanzen aufgenommen wurde, haben sie sich schnell am Schwarzmarkt unter dem Namen Speed verbreitet.

Das stimulierende Speed ist sozusagen das Kokain der Armen. Es ist deutlich billiger und sein Gebrauch ist nicht so schick. Besonders beliebt ist es in der Partyszene. Schon zur Hippiezeit war es üblich durch die muntermachende Wirkung der Amphetamine den Schlaf zu unterdrücken, um so nächtelang feiern zu können. Zu dieser Zeit wurde sie auch sehr oft intravenös eingenommen. Vielleicht ist das darauf zurückzuführen, dass die orale Einnahme damals noch vom Arzt verschieben werden konnte und daher weniger reizvoll war. Heute ist Speed neben Ecstasy besonders in der Techno-Szene verbreitet. Die Gefahren sind hier die selben: Da die natürlichen Warnsysteme des Körpers nicht wahrgenommen werden kommt es oft zu Schlafmangel, Überanstrengung und Überhitzung, was zu Kreislaufproblemen führen und auch Langzeitschäden hinterlassen kann. Gerne wird Speed auch in sexuellen Randgruppen wie der Schwulenszene eingenommen. Da viele Homosexuelle mit der mangelnden Akzeptanz der Gesellschaft und daraus resultierenden Komplexen zu kämpfen haben, kommt ihnen die enthemmende Wirkung der Droge, die die Überwindung zum Ausleben unterdrückter Neigungen erleichtert, sehr entgegen.

Viele Sportler nutzen Amphetamine als Dopingmittel, um im Leistungssport mithalten zu können. Tests haben gezeigt, dass Amphetamine zwar die Spitzenleistung nicht steigern können, aber die Ausdauer deutlich erhöhen können, allerdings auf Kosten des Körpers. Auch die Anwendung als Appetitzügler ist bis heute bei Frauen sehr verbreitet. Bei Heroinentzug wird Speed oft als Ersatzmittel eingenommen, da es die Entzugssymptome so wie Kokain lindern kann und zu dem eine Stimmungsaufhellung bringt, was allerdings die Gefahr einer neuerlichen Suchtentwicklung birgt. Viele Alkoholiker nehmen nach dem Aufstehen Speed, um den Kater zu mildern. Auch Campino, der Sänger der Toten Hosen, nahm eine Zeit lang Speed, was ihm nach eigenen Angaben große persönliche Probleme bescherte.

Streckmittel

Auf dem Schwarzmarkt wird Speed meinst in Pulverform verkauft. Auch der Verkauf als Tabletten ist sehr verbreitet, besonders auf Tanzveranstaltungen. Neben dem Stecken mit wirkungslosen Substanzen ist es auch beim Speed üblich, andere, teil giftige, Stoffe beizumengen. Dabei kennt die Phantasie der Giftmischer kaum Grenzen: von Heroin bis Strychnin wurden in beschlagnahmten Proben schon fast alle psychoaktiven Substanzen gefunden, auch MAO-Hemmer wie MDMA, die zusammen mit Amphetaminen gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen können. Eine Weitere Gefahrenquelle ist, dass bei der illegalen Amphetamin-Herstellung oft unsauber gearbeitet wird, sodass das Endprodukt teils giftige Verunreinigungen enthält. Zur Steigerung der Wirkungsintensität wird minderwertigem Speed auch gerne das legale Koffein beigemengt.

Einnahme

Zur Einnahme wird pulverförmiges Speed normalerweise durch die Nase geschnupft ("ziehen"). Wer diese Aufnahmeform nicht mag, kann es auch in Papier eingerollt schlucken. Die intravenöse Injektion von Speed ist heute kaum noch gebräuchlich. Ein rauchen ist aufgrund der Zersetzung von Amphetamin und Methamphetamin nicht möglich. Wie beim Kokain ist es allerdings möglich durch eine chemische Reaktion die Stoffe als freie Base zu erhalten. Das Resultat wird "Ice" genannt und ist wie das aus Kokain hergestellte Crack extrem potent und gefährlich.

MDMA

Allgemein

Strukturformel von MDMA MDMA ist die Abkürzung für 3,4-Methylendioxy-methamphetamin und gehört zur Stoffklasse der β-Phenylalkylamine. Es wurde erstmals 1898 von Haber synthetisiert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die US-Army auf die Droge aufmerksam und führte erste Test durch. Ab den 70ern war immer wieder als unterstützendes Mittel in der Psychotherapie im Gespräch und wurde auch als Partydroge gelegentlich verkauft. In den 80er Jahren kam es dann zum Verbot. Kurz später wurde MDMA unter dem Namen Ecstasy zur neune Modedroge der Techno-Kultur.

Heute ist in Ecstasy-Tabletten meist nur ein gewisser Anteil an MDMA enthalten, manchmal auch gar kein MDMA. Da der Name MDMA sowie der Umstand, dass diese Substanz in Ecstasy oft gar nicht enthalten ist, heute sehr gut bekannt ist, wird reines MDMA heute zu erhöhten Preisen unter seinem richtigen Namen verkauft. Allerdings handelt es sich auch dabei nicht immer um echtes und reines MDMA.

Dosierung

Für einen mittleren MDMA-Rausch sind bei einem unerfahrenen Benutzer etwa 50mg reines MDMA nötig. Aufgrund der hohen Toleranzbildung sind werden aber bald weit höhere Mengen eingenommen. Für die therapeutische Anwendung wird eine Dosierung von etwa 1,5mg/kg Körpergewicht angegeben. Bei durchschnittlichem Gewicht entspricht das einer Dosis von rund 100mg. Meist wird auch "nachgeworfen". Durch die kontinuierliche Steigerung der Dosis ist es möglich sich langsam an die gewünschte Wirkung heranzutasten und die Gefahr einer möglichen Überdosierung zu minimalisieren.

Wirkung

Im Gehirn wirkt die MDMA auf die Synapsen, indem es die Serotoninausschüttung erhöht und die Rückaufnahme hemmt und ist somit ein ein sogenannter "Rückaufnahmehemmer", was zu Wechselwirkungen mit diversen Psychopharmaka führen kann. Der Puls wird durch die Substanz beschleunigt und die Pupillen werden erweitert. Viele User spüren auch eine Verkrampfung der Kaumuskulatur. Etwa 15 - 20 Minuten nach der Einnahme macht sich meist eine Unruhe bemerkbar. Diese Phase kann auch von Angst begleitet sein. Doch meist stellt sich bald darauf eine allgemeine Beruhigung ein.

Wie die Wirkung erlebt wird, ist stark von der Umgebung abhängig. In ruhiger Umgebung werden oft lange tiefe Gespräche gesucht oder man zieht sich ganz in seine eigene Welt zurück. In der Disco hingegen steht für die meisten Konsumenten der stimulierende Effekt im Vordergrund und es wird stundenlang getanzt - oft bis zur Erschöpfung. Seh- und Hörvermögen nehmen meist ab und die Schmerzempfindung wird verringert. Das Zeit vergeht subjektiv viel schneller. Das Kurzzeitgedächtnis wird zwar beeinträchtigt, doch da das Langzeitgedächtnis meist besser arbeitet, kommen dem Konsumenten oft lange zurückliegende Erinnerungen wieder in den Sinn. Allgemein sind meist Einfühlungsvermögen und das Verlangen nach aktiver und passiver Zärtlichkeit stark gesteigert. Nach 3 bis 5 Stunden beginnt die Wirkung langsam auszuklingen, wenn man schon öfter MDMA konsumiert schon früher. Dies ist der Zeitpunkt, wo oft weitere Tabletten eingenommen werden, wobei eine viel höhere Dosis als bei der ersten Einnahme erforderlich ist, um die Wirkung auf den Status Quo zuhalten.

Gefahren

Besonders bei ungünstiger Umgebung und schlechter psychischer Verfassung (Set und Setting) kann es auch zu Angstzuständen kommen. In diesem Fall sind persönliche Zuwendung und ein Ortswechsel besonders wichtig. Am besten sollte man mit einer Vertrauensperson an die frische Luft gehen. Sollte sich der Zustand nicht bessern kann - genauso wie bei Krämpfen - Valium in möglichst geringen Dosen verabreicht werden. Im Zweifelsfall ist ein Arzt zu rufen.

Als Unerwünschte Wirkungen können auch Krämpfe, unangenehme Halluzinationen (besonders bei hohen Dosen), asthmatische und epileptische Anfälle, Kreislaufstörungen, Hitzewallungen, extremes Schwitzen, Augenzittern, Atemstörungen, Schwindelgefühle und Erbrechen auftreten. Zuckerkranken, Herzkranken und Personen mit grünem Star oder Bluthochdruck ist dringendst von der Droge abzuraten. Bei häufiger Einnahme sind Leberschäden zu erwarten.

Kombinationen von MDMA mit anderen Drogen sollten vermieden werden, da es - besonders mit anderen MAO-Hemmern - zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen kann. Zusammen mit Alkohol wird nicht nur die Wirkung geschwächt und zu einem banalen Erlebnis, sondern auch der Kater am nächsten Tag - oder überhaupt in der nächsten Zeit - verschlimmert und die Dehydration weiter vorangetrieben. Auch mit Amphetaminen zusammen wird die Wirkung sehr banal und rein aufputschend und kann zu einem höchst unangenehmen Erlebnis ausarten (Amphetamine sind auch MAO-Hemmer!).

Neben der von den Streckmitteln ausgehenden Gefahr, ist die zweite große Gefahr, dass man unter Einfluss von Ecstasy oft nicht merkt, wie erschöpft der Körper ist. Daher wird auf Techno-Veranstaltungen stundenlang getanzt bis der Körper am Ende ist. Außerdem vergessen viele Raver trotz großem Flüssigkeitsverlust schlicht aufs Trinken. Das Resultat sind immer wieder Kreislaufzusammenbrüche. In vielen Staaten gibt es daher mittlerweile Gesetze, die Veranstalter dazu verpflichten, ihren Besuchern immer reichlich Wasserflaschen gratis zur Verfügung zu stellen. In Deutschland ist meist das Gegenteil der Fall: Wasserhähne werden abgedreht und sogar reines Trinkwasser muss um einen hohen Preis gekauft werden.

Gewöhnung und Sucht

Bei häufiger Einnahme von MDMA kommt es schnell zu einer Toleranzbildung, da die Serotonindepots in den Synapsen erschöpft sind. Bis sich die Serotoninverteilung in den Synapsen wieder normalisiert hat, dauert es meist einige Wochen. Es ist bis heute noch nicht geklärt, ob MDMA irreparable Schäden am Gehirn hinterlässt. Auf jeden Fall kann es schon nach einmaligem Konsum zu langanhaltenden Depressionen kommen. Auch psychische Krankheiten mit schizoiden Charakter können bei entsprechender Veranlagung ausgelöst werden.

Das Suchtpotential von reinem MDMA ist vielleicht als mittelmäßig zu bezeichnen und keinesfalls mit des Heroins zu vergleichen. Eine Körperliche Abhängigkeit tritt nicht auf, eine psychische stellt sich nur langsam ein. Das liegt auch daran, dass es - auch bei gesteigerter Dosis - erst einige Tage bis Wochen nach einem MDMA-Konsum wieder möglich ist ein ähnliches Gefühl zu erreichen. Das Erlebnis des ersten Rausches bleibt meistens einzigartig.

Bei häufiger Einnahme kommt zur erhöhten erforderlichen Dosis auch ein verlangsamtes Eintreten sowie ein kürzeres Anhalten der Wirkung. Die extrem hohen Dosen, die daher oft eingenommen werden, hinterlassen meist sehr starke Kater am nächsten Tag, die noch lange Zeit zu spüren sein können.

MDMA in der Psychotherapie

Zur Klassifizierung wird MDMA auch als Entaktogen bezeichnet, was wörtlich so viel wie "innere Rührung erzeugend" heißt. Dieser Begriff wurde in den 80er Jahren eingeführt und meint, dass es innere Gefühle verstärkt und die Fähigkeit verleiht diese besser wahrzunehmen und persönliche Probleme zu erkennen. Weiters wird es auch als Empathogen bezeichnet, was bedeutet, dass es Vorurteile und Berührungsängste vermindert und ein höheres Einfühlungsvermögen in bezug auf andere Personen verleiht. Diese Eigenschaften sind der Grund, warum es bis zu seinem Verbot immer wieder in der Psychotherapie eingesetzt wurde. Ein weiterer Effekt, der dem Therapeuten sehr nützlich sein kann ist die Aktivierung des Langzeitgedächtnis, was die Möglichkeit gibt, sich an längst Verdrängtest wieder zu erinnern und es mit dem Therapeuten zusammen aufzuarbeiten.

Durch die erhöhte Akzeptanz - auch sich selbst gegenüber - unter MDMA-Einfluss kann die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Klient erheblich erleichtert werden. Auf der einen Seite ist der Patient offener für Lösungsvorschläge und kann seine persönlichen Probleme aus einer gelösteren Perspektive sehen, zum anderen kann sich auch das erhöhte Selbstwertgefühl positive auf den Therapieerfolg auswirken. Die empathogene Wirkung kann auch bei einer Partnertherapie sehr hilfreich sein und den Weg zueinander ebnen.

 

Ecstasy

Weiter Bezeichnungen:

Ecstasy Tabletten X, E; in verkürzter Schreibweise wird auch oft "XTC" geschrieben, was englisch ausgesprochen so wie "Ecstasy" klingt

Die Techno-Kultur

Ende der 80er Jahre entstand eine neue Musikrichtung, der Techno, eine besonders schnelle instrumentale elektronische Tanzmusik. Mit diesem neuen Musikstil bildete sich auch eine neue Subkultur, die Techno-Szene. Wie schon die Hippies in den 60er Jahren, so entdeckten auch die Technoanhänger eine neue zu ihrer Kultur passende Droge: das Ecstasy.

Keine andere Droge hätte besser zu dieser neuen ambivalenten Kultur gepasst. Schon alleine wegen der Lautstärke der Musik, die Gespräche verhindert oder zumindest erschwert, ist der Besucher großer Techno-Veranstaltungen zum Einzelgänger degradiert. Auf der anderen Seite ist es erst die gesichtslose Masse, die ein anonymes Feiern und Sichgehenlassen ermöglicht, begünstigt und bewirkt. Ecstasy fördert diese Form des Einzelgängertum, indem es stundenlanges Tanzen ohne merkbare Ermüdungserscheinungen ermöglicht, auf der andern Seite löst seine empathogene Wirkung eine Euphorie aus, die den einzelnen mit der Masse verschmelzen lässt, sodass jeder mit jedem feiert.

Heute ist Ecstasy auf jeder größeren Techno-Veranstaltung leicht zu bekommen, oft hat man sogar die Auswahl zwischen mehreren Dealern, da die Nachfrage sehr hoch ist. Je nach Veranstaltung stehen oft mehr als die Hälfte alle Besucher unter Einfluss der Droge.

All diese Aussagen über die Techno-Kultur und den Stellenwert von Ecstasy in dieser Subkultur erheben natürlich keine Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern erläutern lediglich Tendenzen. Viele Raver ziehen die Einnahme andere Drogen vor oder verzichten gänzlich auf Drogen. Außerdem hat sich die Szene immer wieder gewandelt und in verschiedene Richtungen aufgesplittert, von denen nur noch wenige vom Publikum her mit dem Urtechno vergleichbar sind.

Ecstasy heute

Während man seit den 50ern oder spätestens den 60ern immer von einer jeweiligen allgemeinen Jugendkultur sprechen konnte, begann dann in den 80er Jahren eine zunehmende Aufsplitterung in Subkulturen. Eine dieser Subkulturen, die sich an bestimmten Musikrichtungen orientierten, war der Techno, eine andere der Hiphop. Anfangs waren diese Subkulturen von einem starken Gruppendenken dominiert. Neben der Musik waren auch Kleidung und nicht zuletzt der Konsum gewisser Drogen bindend - im Techno war es das Ecstasy, im Hiphop vor allen Cannabis, zumindest in Europa.

In den 90ern kam es dann wieder zu einem Verschmelzen und einer Vermischung der einzelnen Subkulturen. So hat die Droge auch Eingang in die Hiphop-Kultur gefunden. Besonders amerikanische Raper wie Eminem und seine Gruppe D-12, Nas oder Missy Elliot erwähnen die Partydroge neben Cannabis immer häufiger in ihren Texten.
Heute tanzen etwa auf Goa-Festen Besucher aus der Alternaiv-Szene in Baggypants, die aus der Hiphop-Kultur kommen, unter Ecstasy-Einfluss zu Techno-Beats, die mit "psychedelische" Klänge aus dem indischen Raum erweitert sind. Außerdem hat die enorme Medienpräsenz auch dazu beigetragen, dass die Droge heute in verschiedensten Gesellschaftsschichten und Altersgruppen fernab von Jugendkultur konsumiert wird.

Mit welchen Augen viele Konsumenten die kleine Pillen sehen, hat der Soziologe Klaus Hurrelmann gut beschrieben: "Synthetische Drogen vermitteln die Illusion, man könne die Wirkung genau kontrollieren. Deshalb passen sie so wunderbar in eine Leistungsgesellschaft, die verlangt, im richtigen Moment fit, dynamisch und gut gestimmt zu sein." Ecstasy ist also keineswegs eine Aussteigerdroge, sondern für viele ein Mittel, mit dem man an einem Abend in der Woche aus dem Alltag entfliehen kann, um anschließend wieder ins Alltagsleben zurückzukehren. Besonders der Umstand, dass es sich bei Ecstasy um Tabletten handelt, führt eher Assoziationen zu Schmerz- oder Schlaf-Tabletten herbei, als das Bewusstsein, dass es sich um eine nicht zu unterschätzende Droge handelt.

Streckmittel

Ursprünglich war es reines MDMA bzw. MDMA-verwandte Substanzen (in Tablettenform natürlich mit wirkungslosen Füllstoffen versetzt), das unter dem Namen Ecstasy verkauft wurde. Bei richtiger Dosierung stellt es keine allzu hohe Gefahr dar, doch bald wurde es üblich, mit anderen Substanzen versetztes MDMA als Ecstasy zu verkaufen. Hiervon gehen auch die größten Gefahren aus, denn oft werden von verantwortungslosen Herstellern Substanzen gemischt, die lebensgefährliche Wechselwirkungen hervorrufen können. Beliebtes Streckmittel - teilweise auch bei den Konsumenten - sind Amphetamine. Manchmal findet sich auch das gefährliche Nervengift Strychnin in beschlagnahmten Ecstasyproben. Oft werden auch Tabletten als Ecstasy verkauft, die zwar verschieden Drogen, aber kein MDMA mehr enthalten oder überhaupt nur Placebos sind. Ein weiteres Problem ist, dass bei der komplizierten Herstellung von MDMA leicht weitere giftige Stoffe entstehen. Ecstasy mit hoher Reinheit wird in den Niederlanden hergestellt. Mittlerweile wird allerdings der größte Teil des europäischen Marktes von osteuropäischen Drogenlabors beliefert. Dort wird zwar am weitaus günstigsten produziert, auf der anderen Seite aber auch extrem unsauber gearbeitet und viel gepanscht.

Um dem Konsum gefährlicher Drogenkombinationen vorzubeugen, gibt es auf manchen Techno-Veranstaltungen mittlerweile die Möglichkeit, sein Ecstasy anonym von Fachleuten auf die genaue Zusammensetzung hin testen zu lassen (in Deutschland mittlerweile wieder verboten, in Österreich wird "Drugsceening" immer noch mit großem Erfolg druchgeführt). Erstaunlicherweise nehmen viele Raver dieses Angebot auch an. Mitunter führen die erschreckenden Ergebnisse der Tests auch bei der Person, die die Probe zur Verfügung stellte, zu einem Verzicht. Die Erfahrung mit solchen Tests zeigt wieder einmal, dass bloße Prävention meist heuchlerische Pflichterfüllung des Staates ist und wenig bewirken kann. Vernünftige Drogenpolitik muss immer auch auf die Konsumenten eingehen und darf sich nicht auf bloßes Aussprechen von Warnungen beschränken.

 


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